Termine

Die monatlichen „Werkstatt-Treffs“ finden im Gasthaus „Vorarlberger Hof“ (Viehmarktstraße 3, Dornbirn) statt und beginnen jeweils um 19.30 Uhr.

Im Jänner „Weihnachtsferien“, vom Juli bis September „Sommerpause“.

 

2016

5. Oktober 2016, Werkstatt-Treff

Michael Schiebinger: Dornbirn und der staatliche Sakralbau im vormärzlichen Vorarlberg


Auf der „kunsthistorischen Landkarte“ war der Sakralbau des Vormärz (1814/15 bis 1848) und die damalige Rolle der staatlichen Baubehörden lange ein „weißer Fleck“ geblieben. In Vorarlberg wurde im Vormärz die Hälfte der 21 umgesetzten Kirchenbauprojekte von staatlichen Baubeamten aus Bregenz, Innsbruck und Wien geplant. In Dornbirn hinterließen die Baubeamten des 19. Jh. zwei solcher Kirchenbauten – die stolze Bürgerschaft ließ von Kreisingenieur Martin von Kink die Pfarrkirche St. Martin neu errichten, deren antik anmutender Portikus zum unverwechselbaren Wahrzeichen Dornbirns wurde. Wäre es nach den Sparwünschen des Wiener Hofbaurates gegangen, so würde der vertraute Anblick des Marktplatzes mit der Säulenfront wohl gänzlich anders aussehen. Die ebenso selbstbewussten Oberdorfer konnten wenige Jahre zuvor den Neubau ihrer Kirche durchsetzen, sie mussten sich, wie es scheint, den Wiener Plänen aber unterordnen.

 

Der Referent Dr. Michael Schiebinger ist gebürtiger Niederösterreicher.

Von 2007-12 studierte er Kunstgeschichte und als Nebenfach Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Universität Wien, 2012-15 folgte dort das Doktoratsstudium im Fachgebiet Kunstgeschichte.

Die bisherigen Forschungsschwerpunkte bildeten die Architektur vom Barock bis zum Historismus und der Sakralbau vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Derzeit ist Dr. Schiebinger für die Diözese St. Pölten im Bereich der pfarrlichen Kunst- und Kulturgüter tätig.